Gefährliche Bäume Der Eukalyptusbaum

Hast du gewusst, wie „gefährlich“ manche Baumarten sein können?

Nein?

Kannst du dir vorstellen, dass Bäume in der Lage sind, Waldbrände zu begünstigen, um eigene Vorteile daraus zu ziehen?

Nein?

Das alles klingt ja auch erst einmal sehr befremdlich. Sehen wir in Bäumen doch so gerne die freundlichen Wesen, die guten Geister, die Berater mit symbolischer Tiefenwirkung.

Es gibt aber auch einige Baumarten, die durchaus gefährliche sind. Nicht boßhaftig im menschlichen Sinne. Aber eben doch sehr gefährlich. Zu erklären ist solche ein Verhalten ganz einfach und beinahe immer mit der „Erhaltung der eigenen Art“.

Daher beginne ich heute mit dem Eukalyptusbaum.

Ich selber habe viele Jahre den Eukalyptusbaum als heilenden und wohltätigen Baum wahrgenommen, der uns so wunderbare Dinge, wie das Eukalyptusöl beschert.

Ein Baum, der die wunderbaren Koala Bären ernährt, die ohne ihn gar nicht existieren könnten, weil Koalas sich ja ausschließlich von den Blättern dieses Baumes ernähren.

Mir kommen aber auch sofort die angenehmen Eigenschaften von Eukalyptus-Bonbons in Erinnerung, die so gut schmecken und heilende Wirkung bei Atemwegserkrankungen bringen können. Auch bei Muskel- und Gelenkschmerzen kann dieses tolle Öl Linderung verschaffen. Ein tolles Heilmittel von einem tollen Baum.

Der Eukalyptus kann aber auch anders:

Für die meisten Tiere sind die Blätter kaum verdaulich oder sogar giftig. Einzig der Koala kann sie vollumfänglich verdauen und verwerten.

Dieses ätherische Öl produziert der Baum natürlich nicht, um uns Menschen eine wohltuende Medizin zu schenken, oder um den Koala Bären zu gefallen.

Dieses Öl lässt er durch seine Adern bis in die Blätter fließen, um Fraßfeinde wie Raupen oder Käfern abzuschrecken.

Und damit allen potentiell hungrigen schon von weitem klar wird, dass hier nicht „gut Kirschen essen“ bzw. gut Blätter zu futtern ist, verdunsten die Bäume große Mengen des ätherischen Öles über die Blätter, so dass ein bläulicher Dunst über den Bäumen liegt.

Gut riech- und sichtbar ist dies eine hochexplosive Warnung an alle Fresslustigen.

Ganze Landstriche in Australien duften nach Eukalyptus und die Blue Mountains im Westen von Sydney erhielten ihren Namen aufgrund des blauen Nebels in diesem Landstrich.

Dieser Nebel hat es in sich. Das wird schnell klar, wenn man erfährt, dass das Öl entzündlicher als Diesel ist.

Hier reicht ein winziger Funke und der Baum steht lichterloh in Flammen.

Damit aber nicht genug. Eukalyptusbäume haben die Eigenschaft, regelmäßig ihre Rinde zu verlieren. Diese äußeren Rindenstreifen hängen dann am Stamm herab und trocknen in der Sonne. Zusätzlich dienen trockenes Laub und abgeworfene Zweige, die unter den Bäumen liegen, als Brandbeschleuniger und sorgen dafür, dass dem Feuer nicht so bald das Material ausgeht. Weiter oben am Stamm hängende Rindenfetzen entzünden sich, lösen sich brennend vom Stamm und legen brennend weite Strecken zurück, um weitere Brande zu entzünden. Eine Katastrophe für die Natur und ein unkalkulierbarer Faktor für die Feuerwehren.

Und warum das alles?

Warum richtet sich eine Lebensart derart gegen sich selbst, obwohl wir gerade noch gelesen haben, dass der Baum das alles ausschließlich zu Arterhaltung tut.

Das macht er auch.

Der Eukalyptusbaum zerstört so den gesamten umliegenden Lebensraum. Für alle!

Wirklich für alle? Nein. Denn der einzige, der dieses Höllenszenario überleben kann, ist der Eukalyptusbaum.

Er verliert den größten Teil seiner Krone, treibt aber, wie der Phönix aus der Asche rasch wieder aus Stamm und Erdreich aus.

Der Boden ist reichlich gedüngt mit der Asche und alle Konkurrenten sind für eine lange Zeit ausgeschaltet.

Sollten sich nach ein paar Monaten doch wieder andere Pflanzen etablieren, hat der Eukalyptus noch einen weiteren Trumpf im Ärmel, bzw. in seinen Wurzeln:

Er kann über seine Wurzeln wachstumshemmende Stoffe ins Erdreich abgeben, die es den anderen Pflanzen schwierig bis unmöglich machen, hier Fuß zu fassen.

Eine teuflische Überlebensstrategie, wie ich finde.

Andere, unglaubliche Naturphänomene folgen bald.

Hast du es gewusst?

Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.

Gerne über klaus.heidel@t-online.de

Immer neugierig und achtsam bleiben.

Liebe Grüße Klaus