Eichengallen oder Galläpfel
Du hast sie sicher schon mal gesehen, die kugeligen Gebilde an der Unterseite von Eichenblättern, die wie kleine Bälle, meisst gelblich mit rötllichen Bäckchen, die an kleine Äpfel erinnern.
Das sind Eichengallen oder Galläpfel der Gallwespe.
Jetzt im Herbst ist eine gute Zeit, diese interessanten Naturphänomene zu entdecken.

Aber um was genau handelt es sich bei diesen Galläpfel?
Was viele Menschen nicht wissen, diese Gallen werden durch den Einstich der Gallwespe hervorgerufen.
Die Eichengallwespe (Cynips quercusfolii) ist ein Vertreter der Familie der Gallwespen (Cynipidae).
Die nur sehr kleine, bis drei Millimeter große Wespe entwickelt sich wie die meisten Gallwespen an Eichen, wobei sie typische Gallen an der Unterseite der Eichenblätter bilden lässt.

Ja, sie lässt sie für sich wachsen.
Diese Gallen entstehen als direkte Reaktion des Stiches der Blätter.
Genau an der Einstich Stelle legt die Gallwespe ihr Ei ab.
Als Reaktion bildeten das Blatt diese kugelige Wucherung, die dann das abgelegte Ei überwuchert und umschließt.
Die Insekten liefern dem Baum den genauen Plan, wie die Galle, die zum Schutz des Ei’s und der daraus schlüpfen den Larve auszusehen hat.
Je nach Wespenart sehen diese Gallen kugelig, zackig oder unregelmäßig aus.
Die eigentliche Arbeit mit der Produktion der Galle wird aber gänzlich vom Wirtsbaum, ohne weiteres Zutun der Wespe erledigt.
Der Baum wird mit Botenstoffen „gezwungen“ eine schützendes Galle für den Nachwuchs einzurichten, indem sie die Entwicklung von Pflanzenteilen umprogrammieren.
Die Larve ist so rundum geschützt und verpuppt sich, bis sich die Gallen im Herbst lösen und zu Boden fallen.

Im Winter, Januar, spätestens Anfang Februar befreit sich die Gallwespe dann aus den Gallen, indem sich sich einen Ausgang „freifuttert“.
Also wenn du das nächste Mal in der Natur unterwegs bist, halte achtsam Ausschau nach diesen wunderbaren Objekten.
Wenn du Fragen hast, darfst du dich sehr gerne bei mir melden.
Liebe Grüße Klaus
www.achtsamkeitimwald.com
klaus.heidel@t-online.de
