Zecken und was du gegen die gesundheitlichen Gefahren tun kannst. Schließlich möchtest du auch weiterhin die Natur und den Wald genießen.

Ich arbeite hauptberuflich den ganzen Tag draußen an und mit Bäumen und verbringe beinahe jede freie Minute im Wald und in der Natur.

Was kannst du tun, um dich vor Zeckenstichen und den daraus entstehenden gesundheitlichen Risiken zu schützen?

Hier ein paar Regeln von mir, die ich seit 35 Jahren recht erfolgreich praktiziere. Es gibt sicher noch andere und vielleicht auch effektivere Maßnahmen die du ergreifen kannst. Entscheide selbst, welche du für dich nutzen magst und welche nicht. Ich bin kein Mediziner und gebe dir hier lediglich meine Erfahrungen mit auf den Weg. Frage im Zweifel deinen Arzt.

1. Wenn du in Regionen unterwegs bist, in denen die Zecken den FSME = Frühsommer – Meningoenzephalitis – Erreger tragen, solltest du dich ggf. impfen lassen. Zu diesem Thema findest einige Tipps im Internet.

2. Hältst du dich in Regionen auf, in denen noch keine Zecken mit diesen FSME Erregern festgestellt wurden, brauchst du dich nicht unbedingt impfen lassen.

Bedenke aber, dass die Zecken immer die Borrelien in sich tragen können und dich mit der so genannten Borreliose anstecken.

Durch Borrelien können schwere Krankheiten in deinem Körper verursachen

3. Egal in welcher Region du in den Wald oder in die Natur gehst:

Trage immer lange Hosen und langärmelige Oberteile.

4. Da die meisten Repellents (wie zum Beispiel von Autan oder von Antibrumm und auch von anderen Herstellern) Nebenwirkungen haben können, die über die Haut in deinen Organismus gelangen können, solltest du mit der Anwendung dieser Mittel achtsam umgehen.

5. Da ich selber jeden Tag der Gefahr durch Zecken ausgesetzt bin und ich nicht jeden Tag diese Mittel auf meine Haut auftragen mag, besprühe ich meine Schuhe, Hose und ggf. auch mein Hemd mit einem Repellent. Das verhindert den direkten Hautkontakt mit den negativen Inhaltsstoffen.

7. Ich stecke die Hosenbeine in die Strümpfe. Sieht nicht so toll aus, hilft aber. Das verhindert ein ‚in die Hosenbeine-krabbeln‘ der Zecken. (Ohne Nebenwirkungen).

8. Wenn ich im hohen Gras oder im Gebüsch unterwegs sein muss, trage ich auch langärmelige Oberteile und besprühe auch diese mit einem Anti-Zeckenmittel.

Bei längeren Aufenthalten in der Natur kontrolliere ich zwischendurch immer wieder mal meine Kleidung, die Arme und Beine auf herumkrabbelnden Zecken.

9. Sobald ich Zuhause bin gehe ich duschen und suche meinen ganzen Körper nach Zecken ab.

Das macht auch wirklich Sinn, weil sich Zecken selten sofort festsetzen. Tatsache ist, dass sie meistens noch auf der Suche nach der richtigen Einstichstellen auf deinem Körper sind und jetzt noch keinen Schaden angerichtet haben. Ich nehme mir einen Spiegel zu Hilfe, um auch meine Rückseite zu kontrollieren. Bedenke, dass sich Zecken gerne in Körperzonen niederlassen, die warm und gut durchblutet sind. Schaue deshalb auch gut unter den Achseln, den Knie- und Ellenbeugen nach. Schaue gut im gesamten Intimbereich und in der Leistengegend und am Po nach.

Zwischen den Zehen, hinter den Ohren und auch auf den Kopf muss kontrolliert werden.

10. Sollte sich trotz all dieser wirksamen Maßnahmen doch mal eine Zecke bei dir festgesetzt haben, sollte diese so schnell wie möglich und fachgerecht entfernt werden.

Ich mache das selber und benutze hierfür eine spitz zulaufende Pinzette, die im unteren Teil an der Spitze stark gebogen ist (siehe Fotos).

Damit kann ich sehr präzise am Kopf der Zecke zufassen und das Biest meistens an einem Stück herausziehen. Ich nehme diese Pinzette auch mit auf Reisen und in den Urlaub.

11. Nach dem erfolgreichen Entfernen der Zecke, kreise ich die Einstichstelle mit einem Kugelschreiber ein und beobachte diese Stelle in den nächsten Tagen sehr aufmerksam. Wenn sich die Einstichstelle verändert oder reagiert, geht es sofort zu Arzt.

Das solltest du dann auch tun.

Die Einstichstelle könnte gerötet sein oder ringförmige rote Kreise aufzeigen. Sie könnte anschwellen oder sonst irgendwie auffällig werden.

Jeder Mensch reagiert wahrscheinlich anders.

12. Für den Fall, dass sich meine Einstichstelle tatsächlich verändert oder regiert, hebe ich mir die Zecke, welche ich entfernt habe, in einem gut schließende Behälter auf, aus dem sie nicht entfliehen kann.

Ich bin mir nicht sicher, aber vielleicht kann man dann die Zecke z. B. in einem Labor auf mögliche Erreger untersuchen. Das habe ich aber bisher noch nie gebraucht, mach es aber trotzdem.

Das ist für mich persönlich eine Vorsichtsmaßnahme, die ich für mich überlegt habe. Ob du das auch so machen magst, entscheidest du.

Wenn alles gut verläuft, vernichte ich nach 10 bis 14 Tagen das Viech. Ich möchte sie ja auch nicht sammeln.

13. Es gibt immer wieder Stimmen, die auf Kokosöl und Schwarzkümmel und andere alternative Mittel schwören.

Da gibt es verschiedene Anwendungsmöglichkeiten und Vorgehensweisen.

Ich habe z. B. gelesen :

„Jeden Tag einen Löffel Schwarzkümmelöl zum Frühstück und du bekommst keine Zecken.“

Das habe ich sofort ausprobiert und ich kann hier mitteilen, dass das bei mir nach drei Tagen zu 100 Prozent gewirkt hat:

Ich bekam hiervon Durchfall, konnte somit nicht raus, in die Natur und habe in der Zeit KEINE Zecke bekommen.

Ich habe diese Selbstversuche dann aufgegeben, bin aber dankbar für jeden Tipp von euch.

Zusammenfassend möchte ich sagen:

– Geschlossene Kleidung tragen.

– Repellent nur auf die Kleidung auftragen.

– Nach dem Aufenthalt in der Natur SOFORT den Körper nach Zecken absuchen.

Lass dir nicht die schöne Natur verderben. Wenn du ein paar Dinge beachtest, verringert du das Risiko, durch Zeckenbisse zu erkranken enorm.

Bleibe dennoch immer aufmerksam und suche im Zweifel einen Arzt auf.

Diese Vorgehensweise von mir gibt dir keine Garantie, frei von Zeckenbissen zu bleiben, aber meine 35 jährige Erfahrung hat mir gezeigt, dass die oben genannten Tipps zumindest bei mir sehr effektiv sind. Du muss selbst entscheiden, wie du dich zu diesem Thema verhältst.

Für Fragen oder auch Tipps stehe ich einen Austausch gerne zur Verfügung.

Liebe Grüße Klaus

Baumkontrolleur

Baumsachverständiger

Kursleiter für Waldbaden – Veranstaltungen

Dozent für Waldexkursionen

Leidenschaftlicher Wanderer und Naturfreund

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So sieht meine Pinzette aus.
 
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