Der Aronstab

Hallo liebe Leser*innen.
Heute möchte ich eine schöne Geschichte mit euch teilen. Sicher habt ihr bei euren Gängen durch Wald und Natur auch schon die interessanten Aronstäbe entdeckt.
Dann passt mal auf, was ich darüber zu erzählen weiß:

Aronstab (Arum)

Der Aronstab ist eine Giftpflanze bei der alle Teile der Pflanze giftig sind.

Schon die Berührung der Pflanze kann zu Reaktion der Haut bis hin zu Blasenbildung führen.

Also anschauen ja, anfassen oder verspeisen nein!

Der Aronstab ist zu jeder Jahreszeit eine schön anzusehende Pflanze.

Der Aronstab ist im Frühjahr eine der ersten Pflanzen im Wald, die ihre grünen Blätter der Frühlingssonne entgegenstreckt.

Foto: © Klaus Heidel „Der noch geschlossene Aronstab“

Danach bildet sich schnell das markante, anfangs noch eingerollte Blüten-Kelchblatt, welches sich ein paar Tage später weit ausrollt und den Blütenstempel freigibt.

Foto: © Klaus Heidel „Der leicht geöffnete Aronstab“

Und nun kommt eine wirklich spannende Sache:

Die Bestäubung:

Bei der Bestäubung holt sich der Aronstab die Hilfe von Insekten.
Nicht die von Bienen, Hummeln oder Schmetterlingen.

Nein dafür riecht der Aronstab nicht lieblich genug.
Der Duft des Aronstabes ist eher faulig, moderig und ein wenig wie Aas.
Das imitiert wohl auch den Geruch von Brutplätzen einiger Insektenarten.

Und genau diese Arten lockt der Aronstab damit an.

Diese interessante Pflanze kann sogar Wärme produzieren, um den Geruch zu verstärken und besser in der Umgebung zu verteilen.

Foto: © Klaus Heidel „Der vollständig geöffnete Aronstab“

Das alleine ist schon ziemlich clever wie ich finde.

Aber es wird noch spannender:

Wenn die gewünschten Insekten erfolgreich angelockt wurden, rutschen sie im Innern des Blütenblattes abwärts, vorbei an feinen Haarstrukturen, die im Zentrum rund um den Blütenstempel angebracht sind, bis sie im unteren Teil der Blüte ankommen.

Hier in der so genannten Blütenscheide, welche mit Flüssigkeit gefüllt ist, müssen sie nun mehrere Stunden, also die ganze Nacht verbringen, weil diese feinen Haarstrukturen den Ausweg versperren.

Foto: © Klaus Heidel „Das Innenleben des Aronstabes“

Die gefangenen Insekten versuchen natürlich aus ihrem Gefängnis zu entkommen und stoßen dabei immer wieder an die feinen Haarstrukturen, an denen der Aronstab seine Pollen bereit hält und sie so an die Insekten weitergibt.

Foto: © Klaus Heidel „Die Haar-Strukturen des Aronstabes“

Nein, die Insekten werden jetzt nicht „verspeist“ wie zum Beispiel bei der Venus-Fliegenfalle, sie werden nur eine Nacht lang festgehalten.
Dafür werden sie aber belohnt mit betörendem Duft und eine wohligen Wärme, die gerade in den noch kälteren Frühlingsnächten gerne angenommen wird.

Nach ein paar Stunden, am nächsten Tag welken einige diese haarigen Strukturen und geben die Insekten wohlbehalten wieder frei.

So beladen mir Pollen des Aronstabes der letzten Nacht werden diese Insekten gleich schon wieder von weiteren, betörend duftenden Aronstäben angelockt und in der kommenden Nacht geht das selbe Spiel von vorne los, nur dass die Insekten nun Pollen der anderen Pflanzen auf sich tragen und diese in der fremden Blüte verlieren.

Ein fairer Deal wie ich finde:
Es gibt zwar keinen Honig, Nektar oder Zucker als Belohnung aber eine warme Herberge und ein herrlicher Duft sind als Gegenleistung für die erfolgreiche Bestäubung doch auch nicht schlecht.

Nicht zu vergessen, dass der Aronstab die Insekten nicht verspeist.

Mich begeistern solche spannenden Phänomene der Natur immer wieder. Und dieses hier gibt es direkt vor unserer Nase in unseren heimischen Wäldern.

Und wenn du dich schon mal gefragt hast, warum sich dein Hund öfters genau an diesen Pflanzen im Waldboden wälzt, dann weist du jetzt ja, dass diese Pflanze einen Duft ausstößt der dem vom Ass sehr ähnelt.

Manche Hunde mögen sich halt gerne im Aas wälzen, denn ein so duftender Hund zeigt seinen Artgenossen*innen, dass er in der Lage ist, Beute zu machen.

Und das wiederum ist sehr attraktiv in der Hundewelt.

Mir persönlich ist es auch lieber, ein Hund wälzt sich im Duft des Aronstabes, als in Tierkadavern oder Kot.

Ob der Aronstab auch für Hunde giftig ist, kann ich nicht sagen. Passt also, wie immer, gut auf eure Fellnasen auf.

Und noch etwas: Der Aronstab wächst oft dort, wo auch der Bärlauch gedeiht. Daher niemals dort ernten und nur das ernten, was du wirklich bestimmen kannst.

Foto: © Klaus Heidel „Aronstab im Bärlauch“

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Danke. Bleib gesund und liebe Grüße Klaus

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